Ziele erreichen mit der OKR-Methode: Wie du Ziele effektiv formulierst
Ziele sind essenziell für jedes erfolgreiche Business. Sie geben Orientierung, schaffen Fokus und helfen dir, deine Vision in die Realität umzusetzen. Doch so wichtig Ziele auch sind, sie stellen viele Unternehmer:innen und Selbstständige vor Herausforderungen. In diesem Artikel erfährst du:
- Warum das Setzen und Erreichen von Zielen oft schwerfällt.
- Wie du deine Ziele einfach und effektiv definierst.
- Ob Methodik oder Umsetzung wichtiger ist.
- Meine Erfahrungen mit Zielen und OKRs – inklusive praktischer Tipps.
Hier kannst du in die Podcastfolge zu diesem Thema reinhören:
1. Warum Ziele oft schwierig umzusetzen sind
Studien zeigen, dass 80-90 % der Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Ziele zu erreichen. Aber warum ist das so? Gemeinsam schauen wir uns die häufigsten Stolpersteine ein, denen wir in unserer täglichen Arbeit immer wieder begegnen.
Häufige Stolpersteine:
- Schlechte Zielformulierung: Oft beschreiben wir, was wir vermeiden wollen, statt klar zu definieren, was wir erreichen möchten. Beispiel: Statt „Ich will nicht mehr gestresst sein“, könntest du sagen: „Ich arbeite entspannt und fokussiert an meinen Projekten und erreiche meine Timelines mit Leichtigkeit.“
- Fehlende Dokumentation: Ziele verschwinden oft in Notizbüchern oder Excel-Tabellen und geraten in Vergessenheit. Wenn du deine Ziele nicht präsent hältst, verlieren sie ihre Wirkung.
- Kein regelmäßiges Tracking: Ohne Überprüfung bleiben Ziele nur Wunschdenken. Beispiel: Du willst 10 Kund:innen im Quartal gewinnen, aber überprüfst nie, wie viele Kund:innen tatsächlich kommen. Schade eigentlich.
- Zu viele Ziele: Wenn alles wichtig ist, fehlt der Fokus. Eine der größten Herausforderungen ist es, Prioritäten zu setzen und mutig Dinge wegzulassen.
- Fokus auf Umsatz statt Vision: Umsatz ist keine Vision, sondern eine Notwendigkeit. Überlege stattdessen: Wie und warum möchtest du diesen Umsatz erreichen? Verknüpfe deine Ziele mit deiner Vision. Beispiel: „Ich generiere 50.000 Euro Umsatz, indem ich Projekte umsetze, die den Arbeitsalltag meiner Kund:innen nachhaltig verbessern.“
2. Wie du Ziele sinnvoll definierst
Ein guter systematischer Ansatz hilft dir, Klarheit und Struktur in deine Ziele zu bringen. Hier sind die wichtigsten Schritte:
Schritt 1: Setze ein Fokusthema
Überlege, was dein übergeordnetes Thema für das Jahr ist. Das Fokusthema leitest du am besten aus der Vision und Mission ab, wenn du schon eine hast. Ansonsten betrachte es als einen ersten Startpunkt, der dich vielleicht sogar näher an eine zukünftige Vision bringt. Es geht dabei um ein Thema, welchem du die nächsten Monate (circa 10-12) höchste Aufmerksamkeit schenken möchtest. Das Fokusthema gibt dir einen Rahmen vor und hilft dir dabei, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Beispiele: Kundengewinnung, Work-Life-Balance, Skalierung oder mehr Freude an der Arbeit.
Beschreibe dein Fokusthema gerne mit 2-3 Sätzen, um für dich zu definieren, was du unter dem Fokusthema verstehst und auch warum es wichtig für dich ist.
Schritt 2: Nutze die OKR-Methode
OKR (Objectives and Key Results) ist mittlerweile ein bekanntest Management-Framework, um Ziele zu definieren und messbar zu machen. Wie jedes Framework bietet es dir einen Rahmen und ein paar Grundelemente, die du für dich passend adaptierst. Ohne ganz tief in die Methode einzutauchen (die durchaus umfangreich ist, wenn man es genau nimmt), kannst du die Elemente trotzdem für dich nutzen. Wie erfährst du hier.
Objective (Ziel):
Zuerst definierst du ein sogenanntes Objective – also dein Ziel. Stelle dir die Frage „Was möchte ich / was möchten wir erreichen?“ Formuliere es positiv, klar und am besten aus der Perspektive deiner Zielgruppe. Es geht darum, eine kleine „Mini-Vision“ zu erstellen, auf die du dich 2-3 Monate voll und ganz fokussieren möchtest. Es ist so, als würdest du auf einen bestimmten Teil der Vision hinzoomen und dich ausschließlich darum kümmern. Anders als bei der Zieledefinition nach SMART ist es in Ordnung, wenn dein Ziel noch vage und weniger konkret ist.
Beispiel: „Mein Business läuft stabil und erfolgreich, weil ich für meine Kund:innen spürbaren Mehrwert schaffe.“
Key Results (Schlüsselergebnisse):
Wenn du dein Ziel definiert hast, definierst du jetzt messbare Kriterien, die zeigen, ob du dein Ziel erreicht hast. Deine sogenannten Key Results. Diese sollten nun ganz konkret, umsetzbar und messbar für dich sein. So klar, dass am Ende kein Zweifel besteht, ob du dein Ziel erreicht hast oder nicht.
Beispiel: „Ich habe 3 neue Kundenprojekte gewonnen und zur vollsten Zufriedenheit meiner Kund:innen umgesetzt. Ich merke, dass meine Kund:innen zufrieden sind, wenn sie sich gerne als Testimonial zur Verfügung stellen und sie auch noch 2 Wochen nach Projektabschluss zufrieden mit dem Ergebnis sind.“
OKR Prozess
Deine Objectives und Key Results legst du am besten quartalsweise fest. So kannst du dich ein gesamtes Quartal auf deine 2 auswählten Ziele konzentrieren.
- OKR Planning: Am besten nimmst du dir zu Beginn jedes Quartals 1 Stunde Zeit, um deine Objectives und Key Results festzulegen. Wichtig ist, dass du dir dabei auch schon überlegst, wie und wo du die Key Results messen möchtest. Wenn dein Key Result z.b. 400 Aufrufe deiner Website im Monat sind, definierst du bereits, woher du die Daten bekommst – z.b. Google Analytics.
- OKR Tracking: Danach startest du in deine laufende zweiwöchentliche OKR Reflexion. Alle 14 Tage nimmst du dir circa 15 Minuten Zeit, auf deine OKRs zu schauen, den Fortschritt festzuhalten und Aufgaben und Maßnahmen daraus abzuleiten.
- OKR Review: Mit Ende des Quartals nimmst du dir 1 Stunde Zeit, zu reflektieren. Wie war deine Zielerreichung? Wie ging’s dir mit dem Prozess allgemein? Wie zufrieden bist du im Nachhinein mit deiner Zieldefinition? Daraus gewinnst du wichtige Erkenntnisse die in deinen nächsten OKR-Zyklus einfließen.
Danach startest du den Zyklus von vorne.
Praktische Tipps für die Umsetzung
- Schreibe deine Ziele, als wären sie bereits erreicht.
- Begrenze dich auf zwei Ziele mit je drei Key Results.
- Nutze Tools wie Google Sheets oder Workmanagement-Tools (z.b. Monday.com, Asana oder Notion) zur Dokumentation.
- Plane zweiwöchentliche Reflexionsrunden, um deinen Fortschritt zu überprüfen.
- Sei mutig und dennoch realistisch – wie wir so schön sagen: „Dream big – plan fair: Setze dir ambitionierte, aber erreichbare Ziele.“
3. Meine Erfahrungen mit Zielen und OKRs
OKRs sind eine wunderbare Möglichkeit, Ziele für ein Unternehmen zu managen. Gedacht ist dieser Ansatz für größere Organisationen, doch wir finden, dass das Framework auch wunderbar für Einzelunternehmer:innen und kleine Teams funktioniert. Daher haben wir einige Dinge in mehreren OKR Zyklen selbst ausprobiert und durften viele Erfahrungen dazu machen. Die wichtigsten Erkenntnisse haben wir dir hier zusammengefasst.
Unperfekt Starten
Das Framework sieht bestimmte Grundelemente vor, damit der Zieleprozess auch gut funktionieren kann. Das ist hilfreich und gibt dir eine Guideline, wie du diesen Prozess am besten abbildest und wie du sinnvolle Ziele definierst. Doch wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass man sich vor allem bei der Formulierung in Details verlieren kann, die am Ende gar nicht so relevant sind. Hier geht es daher aus unserer Sicht nicht um Perfektion, sondern darum zu starten und aus den eigenen Erfahrungen zu lernen.
Vision als Kompass
2 be honest – zu Beginn meiner Selbstständigkeit war mein Ziel, meinen Lebensunterhalt zu sichern. Es gab noch keine fancy Vision. Und weißt du was? Das ist okay. Erst später habe ich eine klare Vision entwickelt: Ich möchte mit meinem Business positive Veränderungen schaffen und positiven Einfluss nehmen. Vor allem auf die Menschen, in meiner Umgebung und mit denen ich arbeite. Eine Vision ist langfristig und größer als jedes einzelne Ziel und wird mit jedem Schritt, den du in deinem Business gehst, klarer.
SCheitern Akzeptieren
OKRs ermutigen dazu, groß zu denken – auch auf die Gefahr hin, Ziele nicht vollständig zu erreichen. Das war für mich eine Herausforderung, denn ich bin damit aufgewachsen, dass 100 % die Norm sind. Ziele nur 70% zu erreichen, fühlte sich irgendwie unvollständig und wie Scheitern an. Doch bei OKRs ist das anders. Es geht darum, sich hohe Ziele zu stecken und das beste aus den Möglichkeiten rauszuholen. Egal ob 10%, 50% oder 70% Zielerreichung, du darfst stolz darauf sein, dass du gestartet hast und wichtige Erfahrungen machst. Denn am Ende ist es nicht Perfektion, sondern Fortschritt der uns weiterbringt.
Beispiel: Als ich meinen Podcast gestartet habe, hatte ich eine konkrete Zielzahl für Downloads im Kopf. Das musste doch machbar sein. Doch long Story short: ich habe das Ziel nicht mal ansatzweiße erreicht. Ich war zuerst enttäuscht. Doch mit der Erfahrung konnte ich die Situation auch realistischer einschätzen und Maßnahmen treffen, damit ich Step by Step näher an meine Ziele komme.
4. Fazit: Deine nächsten Schritte
- Starte mit einem Fokusthema: Was ist dein wichtigstes Ziel für die nächsten Monate?
- Setze zwei klare Ziele: Nutze die OKR-Methode, um sie messbar zu machen.
- Dokumentiere und tracke deinen Fortschritt: Nutze ein Tool, das zu dir passt.
- Reflektiere regelmäßig: Plane wöchentliche Check-ins, um deine Ziele anzupassen und Fortschritte zu feiern.
- Mach den ersten Schritt: Ziele müssen nicht perfekt sein – fang einfach an und optimiere unterwegs.
By the way: Tools wie ChatGPT können dir helfen, deine Ziele zu formulieren. Aber denk daran: Die Ideen kommen von dir, und deine Formulierungen sollten dich motivieren.
Hier eine Idee für den ChatGPT Prompt:
Formuliere ein klares und präzises Ziel nach dem OKR Prinzip für [konkretes Ziel], indem du es spezifisch (was genau soll erreicht werden?), messbar (wie wird der Fortschritt oder Erfolg gemessen?), positiv und motivierend definierst. Beschreibe zunächst, wie du das Ziel umformulierst, um dem OKR Prinzip gerecht zu werden. Entwickle darauf aufbauend eine Liste von konkreten nächsten Schritten, die logisch und umsetzbar sind, um das Ziel systematisch zu verfolgen. Zeige dabei, wie die Schritte in einer sinnvollen Reihenfolge angeordnet werden können, und erläutere, wie man die Key Results messen kann. Betone abschließend die Bedeutung von kleinen Erfolgsmomenten, die während des Prozesses gefeiert werden können, um Motivation und Engagement aufrechtzuerhalten.
Viel Erfolg beim Setzen und Erreichen deiner Ziele! und falls du doch Unterstützung brauchst, bei deiner Arbeitsorganisation, deinen Arbeitsweisen im Team oder dem richtigen Software Tool, um deine Ziele abzubilden, melde dich gerne bei uns.
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