Emotionale Führung: Der Schlüssel zu erfolgreicher Führung für Führungskräfte und Eltern
Emotionen sind eine zentrale Kraft in unserem Leben – sowohl im Berufsalltag als auch im privaten Bereich. Besonders als Führungskraft oder in der Rolle als Elternteil spielen sie eine wichtige Rolle. Gerade in Krisenzeiten oder stressigen Momenten merken wir, wie stark Emotionen die Dynamik in Teams und Familien beeinflussen. Was viele vielleicht überrascht: Emotionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein unschätzbares Werkzeug, um eine vertrauensvolle und harmonische Atmosphäre zu schaffen.
Falls du lieber zuhören möchtest – hier kannst du in die Podcastfolge zu diesem Thema reinhören:
Emotionale Führung und ihre Bedeutung
In den letzten Monaten habe ich viel über emotionale Führung nachgedacht und möchte heute meine wichtigsten Erkenntnisse mit dir teilen. Das Konzept emotionaler Führungsstile basiert auf der Idee, dass Führungskräfte ihre eigenen Emotionen sowie die der anderen erkennen und in eine positive Richtung lenken müssen. Daniel Goleman, einer der führenden Experten im Bereich der emotionalen Intelligenz, beschreibt dies in seinem Buch „Emotionale Führung“. Goleman und andere Expert:innen betonen, dass gute Führung darauf basiert, die Emotionen der Gruppe zu erkennen und darauf einzuwirken.
Als Führungskraft – sei es in einem Team oder als Elternteil – sind wir die „Emotionspioniere“. Wir nehmen eine Schlüsselrolle ein, die es uns ermöglicht, die Emotionen der anderen in eine positive Richtung zu lenken. Dies ist nicht nur für das Vertrauen und die Harmonie innerhalb des Teams entscheidend, sondern auch für den Erfolg in jedem Umfeld.
Warum emotionale Intelligenz so wichtig ist
Ein spannender Aspekt ist, wie unser Gehirn in der Kommunikation mit anderen funktioniert: In einer sogenannten „offenen Schleife“ nehmen wir die Emotionen unserer Mitmenschen auf und beeinflussen gleichzeitig ihre Gefühle. Schon nach einem kurzen Gespräch von nur 15 Minuten gleichen sich unsere Emotionen und sogar unser Herzrhythmus an die des Gegenübers an. Diese Synchronisierung passiert automatisch – und das zeigt uns, wie stark unser Verhalten und unsere Emotionen das Umfeld beeinflussen können.
Wenn wir als Führungskräfte oder Eltern die Verantwortung für diese dynamische Wechselwirkung übernehmen, können wir bewusst steuern, wie wir die Stimmung der Gruppe oder der Familie beeinflussen. Denn unsere emotionale Haltung wirkt sich auf das Verhalten der anderen aus. Das bedeutet, dass wir mehr Einfluss auf die Emotionen der Menschen um uns haben, als wir uns oft bewusst sind.
Emotionen und ihre Auswirkungen – Parallelen zwischen Führung und Elternschaft
Es ist faszinierend, wie ähnlich sich emotionale Führung im Berufsleben und in der Familie sind. Als Mutter merke ich es besonders im Umgang mit meiner Tochter: Wenn ich angespannt bin, spiegelt sie meine Gefühlslage direkt wider. Sie nimmt meine Stimmung auf, ohne dass ich es bewusst wahrnehme. Das zeigt mir, wie wichtig es ist, die eigene Emotionen zu regulieren, um eine unterstützende und beruhigende Rolle einzunehmen – sowohl in der Familie als auch im Team.
Für uns als Führungskräfte und Eltern ist es deshalb entscheidend zu wissen, wie wir unsere Emotionen steuern und uns in stressigen Momenten auf die Bedürfnisse unserer Mitmenschen einstellen können.
Wie du als Führungskraft oder Elternteil emotionale Führung leben kannst
Um emotionale Führung erfolgreich umzusetzen, sind mehrere Schritte wichtig:
1. Selbstwahrnehmung: Die eigenen Emotionen erkennen
Der erste Schritt zur emotionalen Führung ist, sich der eigenen Emotionen bewusst zu werden. Nur wenn wir wissen, was wir gerade fühlen, können wir entscheiden, wie wir darauf reagieren. Wenn du zum Beispiel ängstlich oder gestresst bist, ist es schwierig, dich auf die Emotionen der anderen zu konzentrieren. Es ist daher wichtig, regelmäßig bei dir selbst anzukommen und zu fühlen, wie es dir geht. Manchmal hilft es, einfach einen Moment innezuhalten, tief durchzuatmen oder einen kurzen Spaziergang zu machen.
2. Selbstmanagement: Mit Emotionen richtig umgehen
Der nächste Schritt ist, die eigenen Emotionen zu steuern. Wenn du beispielsweise Stress oder Angst empfindest, ist es wichtig, sich Strategien zu suchen, um diese Emotionen zu verarbeiten. Sport, Yoga oder ein gutes Gespräch mit einer vertrauten Person können helfen, Stress abzubauen und emotional wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Wir können lernen, unsere Emotionen nicht nur zu spüren, sondern auch aktiv zu nutzen – etwa, um in stressigen Situationen ruhig zu bleiben oder den richtigen Moment für Handlungen zu wählen.
3. Empathie: Die Bedürfnisse der anderen wahrnehmen
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der emotionalen Führung ist Empathie. Es reicht nicht, nur die eigenen Emotionen zu verstehen – als Führungskraft oder Elternteil müssen wir auch die Emotionen der anderen wahrnehmen. Dabei geht es nicht nur um die Erkennung von Gefühlen, sondern auch um das Verständnis, wie sich die andere Person fühlt. Indem wir empathisch reagieren, können wir eine unterstützende und harmonische Atmosphäre schaffen, die das Fundament für eine erfolgreiche Zusammenarbeit oder ein erfülltes Familienleben bildet.
Emotionen vs. Stimmungen
Ein interessanter Punkt, den ich an dieser Stelle noch ansprechen möchte, sind die Unterschiede zwischen Emotionen und Stimmungen. Während Emotionen meist intensiv und kurzfristig sind – wie Freude, Wut oder Angst – wirken Stimmungen subtiler und langfristiger. Diese Stimmungen haben einen großen Einfluss auf das Arbeitsklima und die Leistungsfähigkeit von Teams. Als Führungskraft kannst du die Stimmung in deinem Team positiv beeinflussen, indem du ein unterstützendes und motivierendes Umfeld schaffst.
Fazit: Emotionale Führung als Schlüssel zum Erfolg
Emotionale Führung bedeutet, die eigenen Gefühle sowie die Emotionen der anderen wahrzunehmen, anzunehmen und positiv zu nutzen. Es geht darum, in schwierigen Situationen Ruhe zu bewahren, empathisch zu reagieren und als Führungskraft die Verantwortung für das emotionale Klima zu übernehmen. Emotionale Intelligenz ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Führung, sondern auch ein Schlüssel für vertrauensvolle Zusammenarbeit und langfristigen Erfolg – sowohl im Berufs- als auch im Familienleben.
Denk daran: Emotionale Führung und auch der Umgang mit vermeintlich negativen Emotionen wie Wut, Trauer, Scham oder Angst ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine wahre Stärke – sowohl in der Familie als auch im Beruf.